Was bedeutet eigentlich Freisprechungsfeier ?
Als Freisprechung bezeichnet man heute den feierlichen Abschluss der Ausbildungszeit eines Auszubildenden in einem Handwerksberuf.
Die mit dem Ausbildungsvertrag geschlossene Bande zwischen Ausbilder*in und Lehrling wird nach erfolgreicher Prüfung feierlich gelöst, dabei werden die Gesellenbriefe und Zeugnisse
übergeben.
Die Freisprechung hat ihren Ursprung in der Freisprechung der Lehrlinge in den handwerklichen Zünften im ausgehenden Spätmittelalter. Dabei wurde der Lehrling von dem Meister losgesprochen. Mit
der Freisprechung schied der Handwerker aus dem Familienverband des Meisters aus und trat in ein sach- und lohnbezogenes Verhältnis zur Werkstatt. Er wurde in das Gesellenbuch der Zunft
eingetragen, das in der Zunftlade verwahrt wurde. Oft folgte der Zeremonie ein festliches Mahl.
Die Goldschmiedeinnung für München und Oberbayern setzt diese schöne Tradition seit vielen Jahrzehnten weiterhin fort, indem der Innungsobermeister die frisch geprüften Goldschmiede*innen,
eingebunden in einer festlichen Abendveranstaltung, von Ihrer Lehrzeit losspricht.
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